Nur Fachleute, die wirklich in ihre Arbeit verliebt sind, sind in der Lage, auf alles zu verzichten, was das normale Leben bedeutet, und das Einsiedlerleben für die Arbeit zu wählen, die sie lieben.
1971 kam die Kanadierin Zoe Lucas, von Beruf Naturforscherin, von Halifax aus zu einem kurzen Arbeitseinsatz auf Sable Island. Der unbewohnte Ort empfing sie mit einer unfreundlichen, 40 km langen Sandbank, die an etwa 130 Tagen im Jahr im Nebel versank. Zoe hatte die Aufgabe, auf die Pferde aufzupassen, was sich jedoch als unmögliche Aufgabe erwies, da die Pferde wild waren und sich ein Fremder ihnen nicht nähern konnte, ohne sein Leben zu riskieren.
Es blieb entweder die ergebnislose Rückkehr nach Hause oder ein längerer Aufenthalt, damit sich die Tiere an sich selbst gewöhnen konnten. Es war keine leichte Entscheidung, auf einer Insel zu bleiben, von der schon lange das Gerücht umging, sie sei dunkel. Nach reiflicher Überlegung entschied sich Zoe für die Insel.
Diese unbewohnte Insel grenzt an die östliche Inselprovinz Kanadas, Nova Scotia. Der Zugang erfolgt auf dem Luftweg und über den Atlantischen Ozean. Das gesamte Gebiet der Insel besteht aus Sanddünen, die mit Gras bewachsen sind. Es gibt etwa 400 Wildpferde, 350 Vogelarten und 300.000 Seelöwen. Dichter Nebel hat viele Schiffe zum Untergang verurteilt und der Insel ihren zweiten unglücklichen Namen gegeben: "Die Friedhöfe des Atlantiks".
Die Insel war für den Menschen nie von Interesse und wurde den Tieren überlassen.
Aber anscheinend hat es in der Vergangenheit doch Versuche von Menschen gegeben, die Sable-Insel zu erschließen, und das erklärt die Anwesenheit von Pferden. Doch niemand hat hier Wurzeln geschlagen, und Jahre später ist die einzige Bewohnerin Zoe Lucas. Sie ist jetzt 67 Jahre alt und betrachtet die Insel als ihr Zuhause. Sable ist in Kanada als Nationalpark ausgewiesen, so dass sie nicht damit rechnet, irgendwelche Nachbarn zu haben.
Auf der Insel gibt es noch viel zu tun. Zoe hat die Rettungsstation fast wieder aufgebaut, und einmal in der Woche wird sie mit Futter beliefert. Schlechtes Wetter und mangelnde Kommunikation machen ihr nichts aus. Manchmal reist die Frau nach Halifax, um Familie und Freunde zu treffen, kehrt aber immer schnell auf ihre Insel zurück.
Für die Nationalparkverwaltung ist ihre Arbeit sehr lobenswert, denn nur ihre Liebe zur Natur und zur Tierwelt und ihr Engagement für ihre Sache konnten sie dazu bringen, auf die Annehmlichkeiten von Heim und Familie zu verzichten und die Insel als ihr Zuhause zu wählen.
Sie beklagt sich nie, denn sie liebt diesen Ort mit seinem milden Klima von ganzem Herzen. Auch an der materiellen Seite des Lebens hat sie wenig Interesse, obwohl private Stiftungen sie mit Mitteln für ihren persönlichen Gebrauch versorgen.
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Zoë hat all ihre Jahre auf der Insel der Erforschung der Wildpferde gewidmet. Sie besitzt eine große Sammlung von Pferdeschädeln, mit deren Hilfe Wissenschaftler die Evolution der Pferde untersuchen und die Fähigkeit dieser Tiere, auf einer Insel mit wenig oder gar keiner Vegetation zu überleben, verstehen wollen.
Eine weitere Aufgabe von Zoe ist das Einsammeln und Analysieren von gestrandetem Müll im Meer, was dazu beitragen kann, die Wasserverschmutzung in Zukunft zu stoppen. Zu Zoes Aufgaben gehören auch meteorologische Beobachtungen, die zusätzliche Informationen für die lokalen Meteorologen liefern.
Es geht nicht ohne eine gewisse Mystik. Die Menschen glauben fast, dass Schiffswracks ihre Spuren auf dem Land hinterlassen haben und dass die Inselbewohnerin mit den örtlichen Geistern befreundet sind. Zoe hat keine Angst vor solchem Gerede, oder sie zieht es einfach vor, die Geheimnisse der Insel zu bewahren, die nur ihr anvertraut sind.
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