Wissenschaftler der Universität Manchester (Vereinigtes Königreich) haben einen neuen "Weltraumbeton" aus Kartoffelstärke, Marsstaub und etwas Salz hergestellt. Das neue Baumaterial ist doppelt so stark wie herkömmlicher Beton und viel besser als Beton auf der Basis von Blut und Urin, der zuvor von denselben Wissenschaftlern entwickelt wurde, schreibt Futurism.
Der Bau von Häusern und anderer Infrastruktur auf dem Mars ist sehr kompliziert und teuer. Man müsste eine Menge Ausrüstung und Baumaterialien heranschaffen. Aber was wäre, wenn man Häuser aus Materialien bauen könnte, die auf dem Mars zu finden sind? Wissenschaftler der Universität Manchester halten dies für den besten Ausweg aus der Situation.
Deshalb haben sie vor kurzem ein neues Baumaterial namens StarCrete vorgestellt, das die Wissenschaftler als "Weltraumbeton" bezeichnet haben. Die Wissenschaftler verwendeten künstlichen Marsstaub, Kartoffelstärke und etwas Salz, um ihn herzustellen. Nach Angaben der Forscher ist das Material doppelt so stark wie herkömmlicher Beton.
Den Wissenschaftlern zufolge können künftige Kolonisten auf dem Mars lokalen Staub von der Oberfläche sammeln, und auch das Salz, das zur Herstellung von StarCrete benötigt wird, ist dort zu finden. Die Kartoffelstärke kann aus den Kartoffeln gewonnen werden, die die Astronauten in speziellen Räumen auf dem Mars anbauen werden. Das heißt, überschüssige Kartoffeln oder Kartoffelschalen werden als Stärkequelle für die Herstellung von Marsbeton dienen.
In diesem Zusammenhang sei an den berühmten Film "The Martian" von 2015 erinnert, in dem die Figur des Schauspielers Matt Damon Kartoffeln als Nahrungsmittel anbaute. Dadurch konnte er in der feindlichen Umgebung des Mars überleben.
Dies ist nicht der erste Versuch britischer Wissenschaftler, ein haltbares Baumaterial für den Einsatz auf anderen Planeten zu entwickeln. Ursprünglich schufen die Wissenschaftler ein Material auf der Grundlage von künstlichem Marsstaub unter Zugabe von menschlichem Blut und Urin.
Dieser Beton erwies sich als etwas fester als herkömmlicher Beton, aber der Bedarf an großen Mengen an Blut (wobei Urin irgendwie einfacher ist) zwang die Wissenschaftler, diese Entwicklung aufzugeben, da sie unter den Bedingungen des Mars nicht vollständig durchführbar war. Also entschied man sich, Urin und Blut durch Kartoffelstärke und Salz zu ersetzen, und das Ergebnis übertraf die Erwartungen.
Die Autoren der neuen Erfindung sind der Ansicht, dass das neue Baumaterial die Errichtung von Gebäuden auf dem Mars erheblich vereinfachen und die Kosten für die Marsmission senken wird. Den Berechnungen der Wissenschaftler zufolge können 25 kg getrocknete Kartoffeln genug Stärke liefern, um 500 kg StarCrete oder mehr als 210 Ziegelsteine aus diesem Beton herzustellen.
"Wir haben den Ansatz zur Entwicklung dieses Weltraumbetons geändert, da die Kolonisten auf dem Mars wahrscheinlich nicht in Häusern leben wollen, die aus Urin und Blut gebaut sind", sagt Aled Roberts von der Universität Manchester.
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Nun wollen die Wissenschaftler ihre Forschungen fortsetzen, um die Festigkeit dieses Baumaterials zu verbessern. Außerdem glauben die Forscher, dass StarCrete auf der Erde als umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichem Beton verwendet werden kann. Immerhin werden bei der Herstellung von Zement und Beton etwa 8 % aller Kohlendioxid-Emissionen in die Atmosphäre abgegeben.
Quelle: focus.сom
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