Ab Juli werden die Renten in Deutschland um bis zu 5,86 Prozent erhöht, was etwa 21 Millionen Rentner betrifft. Zusätzlich wird der Rentenwert in Ost- und Westdeutschland ein Jahr früher angeglichen als geplant. Diese Veränderungen haben Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Rentnerinnen und Rentner.

Für viele Arbeitnehmer wird der Juli 2023 jedoch keine erfreuliche Nachricht bringen, da aufgrund von Anpassungen in der Pflegeversicherung weniger Netto vom Brutto übrigbleibt. Dennoch können sich die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland über eine Erhöhung ihrer Rente freuen.

Ab Juli werden die Renten in Deutschland um bis zu 5,86 Prozent erhöht. Quelle: focus.de

Laut Angaben der Bundesregierung erhalten Rentnerinnen und Rentner ab dem 1. Juli mehr Geld. Im Westen beträgt die Erhöhung 4,39 Prozent und im Osten sogar 5,86 Prozent. Der Rentenwert in Ost und West wird somit ein Jahr früher angeglichen als geplant. Diese Entscheidung muss jedoch noch vom Bundesrat bestätigt werden.

Doch was bedeutet diese Erhöhung konkret? Zum Beispiel erhalten Rentnerinnen und Rentner in den alten Bundesländern, die bisher eine Rente von 1.000 Euro erhalten haben, ab Juli 1.043,90 Euro. Rentnerinnen und Rentner in den neuen Bundesländern mit einer Rente von 1.000 Euro erhalten eine Erhöhung auf 1.058,60 Euro.

Bisher gab es auch unterschiedliche Rentenwerte für Ost und West, doch diese Unterschiede wurden seit dem 1. Juli 2018 abgebaut. Ursprünglich sollte es ab dem 1. Juli 2024 einen einheitlichen Rentenwert geben, doch dieses Ziel wird nun bereits ein Jahr früher erreicht.

Der Rentenwert ist der Betrag, der der monatlichen Rente entspricht, wenn eine Person ein Jahr lang durchschnittlich verdient und dafür Rentenbeiträge gezahlt hat. Ab dem 1. Juli 2023 beträgt dieser Wert einheitlich 37,60 Euro in Ost- und Westdeutschland.

Die Höhe einer Rente wird gemäß Angaben der Deutschen Rentenversicherung anhand der erworbenen Rentenanwartschaften, auch Entgeltpunkte genannt, berechnet. Diese Punkte werden mit dem aktuellen Rentenwert multipliziert. Im Rahmen der Rentenanpassung wird der aktuelle Rentenwert jedes Jahr am 1. Juli neu festgelegt.

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Obwohl eine Erhöhung der Rente natürlich begrüßt wird, gibt es dennoch Kritik. Insbesondere Menschen mit geringen Renten leiden unter der hohen Inflation. Im Februar stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,7 Prozent. Das Bundesarbeitsministerium merkte an, dass die Rentenanpassung derzeit hinter der Inflation zurückbleibt, betonte jedoch, dass dies nur eine Momentaufnahme sei.

Entwicklung der Rentenwerte in West und Ost über die letzten 5 Jahre. Quelle: focus.de

Gundula Roßbach, die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, erklärte, dass die Rentenerhöhung dazu beitragen werde, die erwartete hohe Preissteigerung abzumildern. Sie wies darauf hin, dass die Renten seit 2010 deutlich gestiegen seien. Im Westen sei die Standardrente von 2010 bis 2022 um über 32 Prozent und im Osten um über 47 Prozent gestiegen. Dieser Anstieg liege deutlich über der Inflationsentwicklung in diesem Zeitraum.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hingegen ist der Ansicht, dass die Erhöhung nicht ausreicht, um die gestiegenen Preise vollständig auszugleichen. Dennoch bezeichnete Anja Piel, Vorstandsmitglied des DGB, die Erhöhung als einen ordentlichen Zuwachs im Geldbeutel der Rentnerinnen und Rentner.

Quelle: focus.de

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