Johnny Depp ist natürlich berüchtigt für sein eigenes turbulentes Privatleben, und dieser neue Film markiert eine Rückkehr zur Regie seit den Vorwürfen wegen häuslicher Gewalt durch seine Ex-Frau Amber Heard. In gewisser Weise ähneln sich ihre Geschichten – mit Geschichten über außergewöhnliche betrunkene Exzesse und Drogenkonsum, bei denen Modiglianis Verhalten selbst nach den Maßstäben der Bohème im Paris des frühen 20. Jahrhunderts als empörend beurteilt wurde.
Dort gehörten zu seinem sozialen Kreis Koryphäen wie Pierre-Auguste Renoir und Pablo Picasso, mit denen er einst eine Geliebte teilte, und seine ersten Treffen mit beiden zeigten die unverblümte Arroganz, für die er bekannt war. Als Modigliani in Renoirs Atelier eingeladen wurde, lehnte er es ab, unaufgefordert Ratschläge zu erhalten, wie er mit Aktporträts umgehen sollte.
„Du musst mit Freude malen, mit der Freude, mit der du eine Frau liebst“, sagte Renoir zu ihm. „Bevor ich male, streichle ich das Gesäß stundenlang.“ „Ich mag kein Gesäß“, schnappte Modigliani und knallte die Tür hinter sich zu, als er ging. Picasso erging es kaum besser, verspottet von dem Italiener für die verblichenen und geflickten blauen Overalls, die er trug. „Er mag Talent haben“, bemerkte Modigliani zu einem Freund, „aber das ist kein Grund, warum er sich nicht anständig kleiden sollte.“
Picasso war sich dessen nicht bewusst und schmeichelte Modigliani, der mit seinem schwarzen Hut, dem scharlachroten Schal und dem braunen Cordanzug zu einer vertrauten Figur im Künstlerviertel Montmartre wurde. Diese elegante Erscheinung war nur ein Teil der bemerkenswerten Anziehungskraft, die Modigliani auf das andere Geschlecht ausübte. „Wie schön er war, mein Gott, wie schön!“, bemerkte Aicha Goblet, eines seiner Modelle.
Er war sehr gutaussehend, mit einem grüblerischen Blick und einem dunklen Aussehen, das er von seinen Eltern geerbt hatte – dem italienisch-jüdischen Bergbauingenieur Flaminio Modigliani und seiner Frau Eugenia. Sie lebten in der toskanischen Hafenstadt Livorno und Amedeos Geburt 1884 rettete die Familie vor dem finanziellen Ruin. Nach Aussage seiner Kommilitonen hat er Letzteres am eigenen Leib erfahren, indem er das Hausmädchen seines Lehrers verführte.
Sein Studium bei Micheli endete, als er 16 Jahre alt war und an Tuberkulose erkrankte. Damals unheilbar, war dies einer der größten Mörder der Zeit, aber nach seiner Genesung tat Modigliani wenig, um zukünftige Wiederholungen der Symptome zu verhindern, die ihn für den Rest seines Lebens begleiteten. Als er nach Venedig zog, wo er sein Kunststudium fortsetzen sollte, verbrachte er die meiste Zeit damit, tagsüber Haschisch in örtlichen Cafés zu rauchen und abends verrufene Häuser zu besuchen.
Sein Umzug nach Paris im Jahr 1906 gab ihm die uneingeschränkte Möglichkeit, diese ungewöhnliche Kunstausbildung fortzusetzen. Der damals 22-jährige überlebte von den wenigen Hundert Francs, die ihm seine Mutter gegeben hatte, zog in Montmartre von Haus zu Haus und richtete sein Atelier in einem heruntergekommenen Holzschuppen ein, den er verlassen auf einem Brachland vorfand und nach der Pariser Ausstellung von 1900 auf eine Bebauung wartete. Seine Nachbarn waren die Landstreicher, Bettler und ein paar andere Künstler, die dort Hütten errichtet hatten, aber das schreckte die zahlreichen Frauen nicht ab, die scharf darauf waren, seine Modelle zu sein.
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Bei all seinem Erfolg als Lothario kämpfte er als Künstler mit Leuten wie Picasso, Degas und Matisse, die ihn als nicht mehr als einen Dilettant betrachteten und ihn abfällig als „den schönen Jungen“ bezeichneten. Es war eine tragische letzte Wendung in der Geschichte von Amedeo Modigliani – dem Künstler, dessen Werke heute für viele Millionen verkauft werden, der sie aber einst für den Preis eines Drinks verschenkte.
Quelle: dailymail.co.uk
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