Vicky Leandros plant, ihre Karriere nach über einem halben Jahrhundert auf der Bühne im Jahr 2024 zu beenden. In einem kürzlichen Interview sprach die Sängerin über ihre Pläne und den Abschied.

Mit über 55 Millionen weltweit verkauften Tonträgern und mehr als 500 veröffentlichten Alben hat Vicky Leandros (70) seit über einem halben Jahrhundert das Leben und die Liebe besungen.

Vicky Leandros. Quelle: express.de

Im März begann sie ihre letzte große Konzerttournee mit drei ausverkauften Shows in der Hamburger Elbphilharmonie. Die Resonanz war enorm, was zusätzliche Konzerte erforderlich machte.

Für ihre Performance am 9. Oktober 2023 in der Kölner Philharmonie sind noch wenige Restkarten verfügbar. Tickets für das Zusatzkonzert am 1. Mai 2024 sind ab sofort erhältlich. EXPRESS.de traf die Sängerin mit der unverwechselbaren Stimme zu einem Abschieds-Interview.

Planen Sie wirklich, das Motto "Aufhören, wenn es am schönsten ist" durchzuziehen? Vicky Leandros: Ursprünglich waren 13 oder 14 Abschiedskonzerte geplant, aber die Nachfrage ist einfach so groß. Es sieht derzeit danach aus, dass wir in Köln den großen Abschluss meiner Tournee feiern werden.

Haben Sie schon eine Vorstellung davon, wie Sie damit umgehen werden? Vicky Leandros: Nach dem Konzert in Köln werde ich sehen, wie ich mich fühle. Werde ich erleichtert sein? Werde ich in ein tiefes Loch fallen? Ich kann jetzt noch nicht sagen, wie es sein wird.

Gab es einen besonderen Moment, der Sie zu diesem Entschluss gebracht hat? Vicky Leandros: Es war eher ein Gefühl. Ich möchte die Bühne zu einem Zeitpunkt verlassen, an dem ich die Menschen noch erreiche und es am schönsten ist.

Sie singen selbst "Abschied tut weh, sage niemals, ich geh'". Vicky Leandros: Das war ein Liebeslied. Mal schauen, wie es mir dann gehen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das einfach so abhaken kann, mit Leichtigkeit. Da werden Tränen fließen.

Vicky Leandros sprach mit EXPRESS.de-Report-Chef Marcel Schwamborn über ihr Karriereende.<!--EndFragment--> Quelle: express.de

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Ist Köln für Sie eine angemessene Stadt für den Abschied? Vicky Leandros: Ich habe früher oft im Gürzenich aufgetreten. In Köln habe ich immer die besten Konzerte erlebt. Die Menschen stehen von der ersten Minute an, das südländische Temperament bricht dann durch. Ich möchte das Publikum auch in bester Stimmung verabschieden. Es soll kein melancholischer Abend werden, sondern positiv herzzerreißend.

Wie erklären Sie sich den Schlager-Boom insgesamt? Vicky Leandros: Der Schlager hat sich weiterentwickelt und ist moderner geworden. Mein Lied "Ich liebe das Leben" gilt beispielsweise zu jeder Zeit. Es passt zu allen Situationen, gibt Mut weiterzumachen, wieder aufzustehen und das Leben zu genießen. Ich freue mich, dass die jüngere Generation das Lied so mag. Das ist für mich etwas Besonderes.

"Theo, wir fahr'n nach Lodz" haben Sie in der Elbphilharmonie nicht gespielt. Mögen Sie es nicht mehr? Vicky Leandros: Wenn das Lied verlangt wird, als Zugabe, dann spiele ich es natürlich. Es ist ein sehr humorvolles Lied. Mein Konzertprogramm ist sehr abwechslungsreich, mit vielen Balladen. Ich singe auf Griechisch, Französisch, Englisch und Deutsch. Diesmal habe ich meine Herzenslieder ausgewählt. Zwischendurch erzähle ich aus meinem Leben.

Ein Musikportal hat Sie kürzlich als erfolgreichste deutsche Schlagersängerin bezeichnet, erfolgreicher als Helene Fischer. Vicky Leandros: Das mag in Bezug auf die Verkäufe stimmen. Aber sie ist eine wunderbare Sängerin, zeitgemäß, frisch. Es interessiert mich nicht, ob ich Nummer eins, zwei oder fünf bin. Solche Vergleiche bringen mir nichts.

Gibt es weitere deutsche Musik, die Sie gerne hören? Vicky Leandros: Eine Menge: Johannes Oerding, Clueso, Silbermond, Andreas Bourani, Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Peter Maffay. Es gibt so viel gute deutsche Musik.

Sie haben 1972 den Eurovision Song Contest für Luxemburg gewonnen. Nach 30 Jahren nimmt das Land 2024 wieder am Wettbewerb teil. Wäre das nicht ein würdevoller Abschluss für Sie? Vicky Leandros: Das hätte mir noch gefehlt (lacht). In den letzten Jahren hatte ich selbst an den Tagen Auftritte, daher habe ich den ESC nicht verfolgt. Ich habe keinen so großen Bezug mehr zur Veranstaltung.

1972 gewann Vicky Leandros für Luxemburg den „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ in Edinburgh. Quelle: express.de

Sie waren 2020 in der TV-Show "The Masked Singer" als Katze verkleidet dabei. Welche anderen Formate reizen Sie? Vicky Leandros: Gar keine. Als ich "The Masked Singer" sah, fand ich es spannend. Ich dachte, es macht Spaß. Aber es war schwierig, mit dieser Maske zu singen. Ich geriet jedes Mal in Panik, wenn ich da rein musste.

Haben Sie keine Angst vor Langeweile nach der Konzertkarriere? Vicky Leandros: Ich werde noch einige karitative Konzerte geben, zum Beispiel in der Kirche in Basthorst. Außerdem bin ich Geschäftsfrau und werde ein zweites Kochbuch schreiben, vielleicht auch eine Biografie. Und dann habe ich noch Kinder und Enkel. Ich koche immer für sie, da kommen täglich Bestellungen rein.

Quelle: express.de

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