In Europa findet man überall auf dem Lande kilometerlange Gräben, die direkt in den Wald gegraben sind. Sie liegen unter den Bäumen und der sonstigen Vegetation, und es scheint, als hätte jemand vor langer Zeit absichtlich eine so lange Schlucht gegraben.
In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um alte Straßen, die einst von Menschen zu Fuß, zu Pferd oder in Pferdekutschen genutzt wurden. Warum sind sie dann zu solchen Depressionen geworden, als wären sie in der Landschaft versunken?
Europa hat Glück: Es gibt noch viele Straßen aus der Römerzeit, und die Römer haben beim Bau dieser Straßen nicht gespart. Viele Gräben lassen sich bis in die Römerzeit oder sogar noch früher zurückverfolgen. Es gibt spätere "überflutete" Straßen, aber selbst die jüngsten Straßen sind über drei Jahrhunderte alt.
Es gibt viele solcher Gräben in Europa, aber nicht überall. Diese Gräben finden sich dort, wo der Boden sehr weich ist und aus Sandstein oder Kalkstein besteht. Es ist kaum zu glauben, aber diese Wege sind hier auf natürliche Weise entstanden, und die grabenähnlichen Vertiefungen passten sich einst der umgebenden Landschaft an.
Aber Millionen von Hufen sind seit Jahrhunderten auf diesen Pfaden unterwegs und haben sie nach und nach vertieft. Tja, und dann hat der Regen "nachgeholfen": Straßen wurden überflutet und zu natürlichen Gräben. Das Wasser verbreiterte und vertiefte die Stelle, an der sich einst die Straße befunden hatte, und der nachgiebige Boden machte bereitwillig Zugeständnisse. Infolgedessen sind einige der Gräben jetzt 6-9 Meter tief und ähneln eher Schluchten, in denen man gut Schutz suchen kann.
Übrigens wurden diese ehemaligen Straßen in für die Menschheit schwierigen Zeiten tatsächlich zu Schutzräumen umfunktioniert: In Frankreich dienten sie beispielsweise in den 1940er Jahren als Schützengräben. Einige alte Straßen in Europa werden jedoch immer noch für den vorgesehenen Zweck genutzt.
So sind sie mancherorts zu Wanderwegen geworden, während sie andernorts noch immer zu Erholungszwecken genutzt werden. Nur fahren jetzt Autos statt Pferde und Fuhrwerke auf ihnen; es stimmt, dass nur ein Fahrzeug in eine Richtung auf der Strecke fahren kann.
Quelle: travelask.сom
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