"Kino des Endes der Welt": Wer in Ägypten ein Kino mit 700 Plätzen mitten in der Wüste gebaut hat

Lange Zeit wussten viele Menschen nicht, dass es an der Südspitze der Sinai-Halbinsel ein verlassenes Kino gibt. Diese Freilichtbühne erfüllte nie ihren Zweck, und mehrere Jahre lang warteten 700 mit Sand gefüllte Stühle auf ihre Zuschauer.

Es muss ziemlich surreal sein, mitten in der ägyptischen Wüste auf diesen verlassenen Ort zu stoßen. Dieses einzigartige Kino wurde in den späten 1990er Jahren von dem Franzosen Dinn Edel gebaut. Er nannte es "Das siebte Kunstkino", aber nachdem die Einrichtung aufgegeben wurde, wurde der Ort als "Das Kino am Ende der Welt" bekannt.

Während einer seiner Reisen auf die Sinai-Halbinsel in den 1990er Jahren beschloss Edel, dass dies ein idealer Ort wäre, um ein Open-Air-Kino zu bauen. Anschließend kehrte er auf der Suche nach Investoren nach Frankreich zurück. Das erklärte Ziel des Flugblatts war es damals, zu beweisen, dass Tourismus nicht unbedingt zerstörerisch ist und dass das Große Naturtheater uns mit den Elementen versöhnen kann.

Das Konzept des Autors umfasste eine spezielle Leinwand, geeignete Möbel und etwa 700 Holzsitze. Die Vorführgeräte wurden von einem Kino in Kairo gekauft. Alles verlief nach Plan - bis zur Premiere, die am 6. Oktober 2000 stattfand.

Die Organisatoren hatten geplant, "Jurassic Park" zu zeigen. Während der Eröffnungsfeier fiel jedoch der Stromgenerator aus und verursachte einen Stromausfall. Ohne Strom für den Projektor wurde die Premiere abgesagt, und es fanden keine weiteren Vorführungen statt.

Gerüchten zufolge wurde das Scheitern durch die örtlichen Behörden verursacht, die die Idee eines Open-Air-Kinos in der Wüste nicht unterstützten, oder vielleicht durch die Machenschaften eines rivalisierenden Geschäftsmannes. Das weiß niemand mit Sicherheit.

Der Ort blieb weitgehend vergessen, bis Kaupo Kikkas 2014 Fotos der verlassenen Anlage veröffentlichte. Diese Fotos gingen sofort ins Netz, und es bestand die Hoffnung, dass dieses Open-Air-Kino wieder aufleben und endlich seinen Zweck erfüllen würde.

Nur wenige Monate später besuchte ein Stadtforscher dieses versteckte Kleinod und stellte fest, dass die Sitze gestohlen worden waren. Die Holzteile der Sitze waren noch an ihrem Platz und lagen verstreut auf dem Boden, aber die Metallbeschläge, die sie zusammenhielten, fehlten. Im April 2018 schlossen die örtlichen Behörden das Gebiet für Touristen. Jetzt sind nur noch Fotos von dem geheimen, verlassenen Ort übrig.

Quelle: www. travelask.сom

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