Das Weltraumteleskop Webb hat ein verblüffendes Bild einer Gas- und Staubwolke erstellt, die die Form einer Sanduhr angenommen hat. Dieses Material entweicht tatsächlich aus einem Protostern, der sich in einem sehr frühen Stadium seiner Entstehung befindet. Dieser zukünftige vollwertige Stern befindet sich im Zentrum der kosmischen Sanduhr, schreibt The Guardian.

Das Webb-Teleskop hat mit seiner Nahinfrarot-Durchmusterungskamera NIRCam eine bisher unbekannte Eigenschaft des Protosterns mit der Bezeichnung L1527 entdeckt. Protosterne sind die Rudimente künftiger gewöhnlicher Sterne, die gerade die Materie für ihre Entstehung aufbauen.

Das Webb-Teleskop hat eine bisher unbekannte Eigenschaft des Protosterns L1527 entdeckt. Quelle:NASA

Dieser Protostern befindet sich in der 430 Lichtjahre entfernten Taurus-Molekülwolke, einer Region, in der neue Sterne entstehen. Wissenschaftlern zufolge ist dieser Protostern nur 100.000 Jahre alt und befindet sich in seinem frühesten Stadium der Entstehung. Dieser Protostern befindet sich im Zentrum einer Gaswolke, die die Form einer Sanduhr hat. Die Wolke hat diese Form angenommen, weil der Protostern sein Material während der Entstehung in den Weltraum schleudert und sein Licht diese beiden Teile der Wolke beleuchtet.

Die Wolke ist orange und blau gefärbt, was auf die Staubmenge zurückzuführen ist, die sich zwischen dem Teleskop und dem Protostern befindet. Wo die Staubschicht dicker ist, ist sie orange, wo weniger Staub vorhanden ist, ist sie blau. Astronomen haben diese Wolke, die sich in der Nähe des jungen Sterns befindet, bisher nicht beobachtet, und erst das leistungsfähige Instrument des Webb-Teleskops hat es ermöglicht, sie abzubilden.

Der Protostern L1527 ist noch nicht stark genug, um die Fusionsreaktion zu erzeugen, die das Lebenselixier für die Erhaltung von Sternen ist. Im Moment ist dieser junge Stern ein Materieklumpen, der 20 bis 40 % der Masse unserer Sonne entspricht.

Die Taurus-Molekülwolke. Quelle:ESA

Der Stern selbst ist von einer Akkretionsscheibe aus Gas und Staub umgeben, die den Stern umgibt und aus der er neue Materialportionen erhält, um sich zu bilden. Diese Akkretionsscheibe ist übrigens von der Größe her mit unserem Sonnensystem vergleichbar, und auch in ihr werden sich bald Planeten bilden. Das Aussehen des Protosterns L1527 ist also ein anschauliches Beispiel dafür, wie die Sonne und das Sonnensystem zu Beginn ihrer Entstehung aussahen.

Die Scheibe, die den jungen Stern umgibt, versorgt den Stern mit der Materie, die er braucht, bis in seinem Inneren eine stabile thermonukleare Reaktion stattfinden kann.

Wenn der Stern mehr Material anhäuft und an Masse gewinnt, steigt seine Kerntemperatur an, und wenn sie einen bestimmten Punkt erreicht, beginnt die Kernfusion. Dieser Protostern wird sich dann zu einem echten Stern entwickeln.

Quelle: focus.сom

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