Amerikanische Wissenschaftler haben eine sehr ungewöhnliche Lösung zur Bekämpfung der globalen Erwärmung vorgeschlagen. Sie glauben, dass der Mondstaub dazu verwendet werden könnte, einen schützenden "Schirm" um die Erde herum zu errichten, der die Sonneneinstrahlung reduziert. Andere Wissenschaftler stehen der Idee jedoch skeptisch gegenüber und sind der Meinung, dass wir die Nutzung fossiler Brennstoffe einfach reduzieren sollten, schreibt The Guardian.
Ein Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Ben Bromley von der University of Utah, USA, bietet eine sehr ungewöhnliche Lösung für die Klimakrise. Die Wissenschaftler glauben, dass es möglich ist, Millionen von Tonnen Staub auf dem Mond abzubauen und diesen dann mit einer elektromagnetischen Kanone, die sich auf unserem Satelliten befinden wird, ins All zu schießen.
Auf diese Weise würde der Staub einen schützenden "Schirm" in einer Entfernung von 1,5 Millionen km von der Erde bilden und dazu beitragen, die Sonneneinstrahlung auf den Planeten deutlich zu reduzieren. Bromley zufolge haben die Mondstaubpartikel die richtige Zusammensetzung, um das Sonnenlicht gut zu streuen.
Um aber Staub vom Mond ins All zu "schießen", müssen die notwendigen Staubabsauggeräte und die Kanone selbst zu unserem Satelliten geliefert werden, der mit seinen Schüssen jedes Jahr einen Schutzschirm im All aufrechterhalten wird.
Die Wissenschaftler sind sich darüber im Klaren, dass dieses Projekt erhebliche finanzielle Mittel erfordern wird. Und es könnte sogar notwendig sein, eine neue Raumstation in 1,5 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde zu errichten, an deren Bord der Zustand der Firewall überwacht werden könnte und die mit Hilfe spezieller Geräte in einem stabilen Zustand gehalten werden könnte.
Bromley ist der Ansicht, dass dieses Geo-Engineering-Projekt viele Vorteile gegenüber Projekten hat, bei denen Partikel verteilt werden, die das Sonnenlicht in die Erdatmosphäre reflektieren. Gleichzeitig sagen die Wissenschaftler, dass es immer noch notwendig ist, die Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre zu reduzieren, und dass dieses Projekt nur eine Möglichkeit ist, den Klimawandel aufzuhalten.
Einige Skeptiker halten die Idee mit dem Mondstaub jedoch für eine Science-Fiction-Idee. Ted Parson von der University of California in Los Angeles beispielsweise findet Bromleys Projekt sehr amüsant und interessant, aber es ist unwahrscheinlich, dass es in die Praxis umgesetzt wird. Und das Hauptproblem ist, dass diese ungewöhnliche Idee eine enorme finanzielle Investition erfordert. Außerdem weist der Wissenschaftler darauf hin, dass ein solcher Bildschirm im Weltraum nur sehr schwer zu kontrollieren sein wird, so dass er kaum einen Vorteil gegenüber Geo-Engineering-Projekten auf der Erde zur Reduzierung der Sonnenwärme bietet.
Und die Gegner jeglicher Geo-Engineering-Projekte, ob auf der Erde oder im Weltraum, sind der Ansicht, dass derartige Vorschläge ein Versuch sind, vom Problem der Nutzung fossiler Brennstoffe auf dem Planeten abzulenken. Nach Ansicht von Frank Biermann von der Universität Utrecht (Niederlande) ist der Abbau von Materie auf dem Mond oder auf Asteroiden, um damit das Sonnenlicht im Weltraum zu blockieren, keine Lösung für die anhaltende und eskalierende Klimakrise. Der Wissenschaftler ist der Ansicht, dass nur eine deutliche Reduzierung der Treibhausgase in der Atmosphäre das Problem lösen kann.
Quelle: focus.сom
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